Bretzfeld

Abteilungsleitung

Manfred Wenninger

Abteilungskommandant Bretzfeld

Jennifer Prinzinger

Stellv. Abteilungskommandantin Bretzfeld
Dienstplan 2023 – Abteilung Bretzfeld

Der Einsatzabteilung Bretzfeld, aus der auch der 1. und 2. Löschzug gebildet wird, gehören seit dem 01. Januar 2012 folgende Abteilungen an:

  • Adolzfurt
  • Bretzfeld
  • Rappach
  • Scheppach
Alte Spritze der Feuerwehr Scheppach

Die Löschzüge werden noch von Kameraden aus den anderen Einsatzabteilungen unterstützt.

Nochfolgend finden Sie die Historik der einzelnen Abteilungen.


Abteilung Adolzfurt

Adolzfurt war bis zum Abschluss an Württemberg hohenlohischer Amtssitz. Das am südwestlichen Ortsausgang liegende Wasserschlösschen diente dem herrschaftlichen Amtmann als Wohnung. Zum Amt Adolzfurt gehörten über Jahrhunderte hinweg die beiden Amtsflecken Geddelsbach und Unterheimbach.

Wie in den Hohenloher Ländern früher üblich, regelte auch in Adolzfurt eine bis ins Mittelalter zurückgehende Dorfordnung das Zusammenleben der Menschen. Nach den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges wurde die seither mündlich überlieferte Ordnung aufgeschrieben. Unter den 58 Verordnungen aus dem Jahr 1667 finden wir auch Regelungen zur Brandbekämpfung und Brandverhütung.

Aus einer Zeitungsnotiz von 1867 geht hervor, dass bei einem Brand in der Nacht vom 13. auf 14. Februar die Feuerwehren und Löschmannschaften der benachbarten Orte den Adolzfurtern zu Hilfe geeilt kamen. Zum Einsatz kam damals sicher auch für die Stadt und Oberamt Öhringen „gemeinschaftliche Feuerspritze mit Saugwerk neuster Construction vom stärksten Kaliber und mit 1000 Fuß langem Schlauch“ (Oberamtsbeschreibung Öhringen von 1865). Die Danksagung für diese öffentliche Nachbarschaftshilfe erschien dann öffentlich in einer Anzeige am 15. Februar 1876.

Das Dorf Adolzfurt lebte seit 1832 im wahrsten Sinn des Wortes auf einem Pulverfass. Damals entschloss sich der Unterheimbacher Pulvermüller Lederer zum Bau einer weiteren Pulvermühle an der Brettach. In der Folge kam es nicht nur in Unterheimbach in regelmäßigen Abständen zu Explosionen, Trümmern, Tote und Verletzten, Wiederaufbau und neuerlicher Zerstörung; und jedes Mal waren die Adolzfurter Feuerwehrleute gefordert:

1748 flog die am Heimbach gelegene Pulvermühle in die Luft. Dabei wurde die Frau des Pulvermüllers tödlich verletzt. 1820 erwischte es die Pulvermühle am Bernbach. Sein Besitzer wurde schwer, sein Knecht leicht verletzt, ein in der Mühle arbeitender Zimmermann starb an seinen Brandverletzungen. Drei Jahre später war die Pulvermühle am Heimbach wieder an der Reihe und forderte ihren tödlichen Tribut. 1834 explodierte die Pulvermühle von Christoph Schönmauer und Johann Mugler am Bernbach. Dieses Mal war ein Toter und ein Schwerverletzter zu beklagen. 1841 erlag Philipp Adam Lederer seinen bei einer Detonation in der Pulvermühle am Heimbach erlittenen schweren Verbrennungen. 1877 brannte das Pulverdörrhaus des Carl Lederer ab. 1912 unterbrach eine schwere Explosion die stetige Aufwärtsentwicklung der Adolzfurter Pulvermühle. Aus diesem Jahr stammt auch die noch vorhandene pferdegezogene Feuerspritze. Aus Zeitungsberichten geht hervor, dass das Adolzfurter Werk 1921 bei einer weiteren schweren Explosion wiederum erheblich zerstört worden ist. 1943 forderte eine Detonation sogar drei Menschenleben. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das kriegswichtige Werk durch einen amerikanischen Fliegerangriff vollständig vernichtet. 1952 schlugen Tod und Zerstörung schon wieder unbarmherzig zu. Hoher Sachschaden entstand 1979, als ein tieffliegender Düsenjäger eine schwere Explosion im Kollergang auslöste. Das endgültige „Aus“ kam am 30. März 1990 gegen 10:00 Uhr. Beinahe das gesamte ausgedehnte Werksgelände flog in die Luft. Drei Werksangehörige, darunter auch ein junger Feuerwehrkamerad, verloren bei dieser Katastrophe ihr Leben. Das Werk wurde bei dieser Explosion so stark zerstört, dass sich ein Wiederaufbau nicht mehr lohnt. 250 Jahre Pulvermühlen im Brettachtal fanden damit ihr Ende.

Mit dieser Entscheidung waren zwar Arbeitsplätze verlorengegangen, aber die Adolzfurter Einwohner und die Feuerwehr waren auch von einer Sorge befreit. Trotzdem bleibt die Abteilung gefordert. Vor allem die Weiler Hahnenbusch und das hochgelegene Hohenacker bereiten Sorgen. Die dortige Wasserversorgung aus den Hydranten reicht nämlich im Brandfall nicht aus. Hier kann nur mit einer Wasserführung über lange Strecken und mit dem Einsatz des TLF 16 der Brandschutz gewährleistet werden. Auch die Streusiedlung Hälden und das dortige Alten- und Pflegeheim erlauben den Brandschutz nur unter erheblichen erschwerten Bedingungen. Die schwierige Situation erkannte man schon vor dem Zusammenschluss zur Großgemeinde. Im Jahr 1974 kaufte nämlich die damals noch selbstständige Gemeinde Adolzfurt ein Löschgruppenfahrzeug LF 8. Es war damals das erste Feuerwehrauto in der Gemeinde, das mit Atemschutzgeräten ausgerüstet war.


Abteilung Bretzfeld

Das Dorf Bretzfeld fiel wie Bitzfeld, Dimbach, Rappach, Scheppach, Schwabbach, Siebeneich und Waldbach 1504 an das Herzogtum Württemberg. Das Flüsschen Brettach wurde dadurch zur Landesgrenze zwischen Württemberg und den Grafschaften Hohenlohe.

Das Bretzfelder Feuerwehrwesen wurde durch diesen Anschluß an Württemberg, wie überall im Herzogtum, von Stuttgart aus bestimmt: Inder Landesordnung von 1552 finden wir zum ersten mal ein besonderes Kapitel über das Feuerlöschwesen. In ihm wird das “Läuten besonderer Feuerglocken“ vorgeschrieben und angeordnet, dass ein jeder, “so dass Fewr im Flecken were mit den Geschürren und Waffen, so zu Demmung und Ausleschung des Fewrs dienlich, zulauffen“ solle. Außerdem wurde bestimmt, dass jeder Flecken seine “sondere Fewrordnung“ haben müsse.
1661 wurde diese Vorschrift zur allgemeinen Einführung von Feuerordnungen und “guten Anstalten zu benöthigtem Widerstand und Rettung“ bei Feuersgefahr erneuert. Gleichzeitig  wurde befohlen, Feuereimer, Leitern und Feuerhacken anzuschaffen.

1752 wurde dann ein Landesfeuerlöschordnung erlassen. Unter anderem wurde in ihr auch dem Bretzfelder Dorfgericht aufgegeben, dafür zu sorgen, dass im Sommer auf den Bühnen der Häuser stets frisch gefüllte Wasserkübel standen oder dass jeder neu aufgenommene Bürger und heiratende Bürgersohn einen “guten wohl verpichten Feuereimer auf das Rathhaus“ lieferte. Die Bürgerschaft blieb wie seither in Feuerrotten eingeteilt. Auf das Feuerzeichen hin hatten sämtliche Bürger, Beisitzer, Tagelöhner, Gesellen und Knechte “mit Feuereimern und Gölten dem Feuer zuzueilen, wo sie sodann dem Befehl der bei dem Feuer kommandierenden Person genau nachzukommen“ hatten. In einer weiteren Bestimmung wurde der Feuerreiterdienst geregelt. Inwieweit die Bretzfelder den herzoglichen Befehlen damals nachgekommen sind, entzieht sich der Kenntnis des Chronisten. Es ist aber anzunehmen, dass die meisten Vorschriften auch für die Bretzfelder, genauso wie an anderen Orten, nur auf dem Papier standen; und Papier ist bekanntlich geduldig und der Herzog war wieder weg.
Durch eine 1868 gegründete “Contralkasse für Förderung des Feuerlöschwesens“ erfuhren die Feuerlöschanstalten vor Ort einen erheblichen Aufschwung.  Endlich war es auch kleineren und ärmeren Gemeinden möglich, ihre Löschmannschaften besser auszurüsten. So konnten sich auch die Bretzfelder 1880 endlich ein neue Fahrspritze mit Saugvorrichtung zum Preis von 1500 Goldmark leisten.

1885 verabschiedete die württembergische Städteversammlung ein Feuerwehrgesetz, welches bis zur Gleichschaltung und Umwandlung der Feuerwehren in eine Polizeihilfstruppe unter den Nationalsozialisten in Kraft blieb. Jede Gemeinde wurde in diesem Gesetz verpflichtet, eine “organisierte und eingeübte Feuerwehr“ zu gründen. Ab diesem Zeitpunkt lässt sich auch für Bretzfeld eine Feuerwehr nachweisen. Ihre vom Gesetzgeber vorgeschriebene Mindestausstattung an Lösch- und Rettungsgeräten war: 1 vierrädrige einstrahlige Saugfeuerspritze, welche in der Minute mindestens 160 Liter Wasser 26 Meter weit auswarf, 50 laufende Meter an Druckschläuchen, 2 Anstelleitern, 4 Dachleitern, 2 Feuerhacken, 6 Butten mit Blech, 2Schapfen von Blech, 2 Erdölfackeln und 1 Doppelhacke. Organisiert war die Pflichtfeuerwehr von 54 Mann in den Stab ( Kommandant und sein Stellvertreter, Hornist ), den 1. Zug (Steiger, Retter, Schlauchleger), den 2. Zug (Spritzenmannschaft), den 3. Zug (Ablösungsmannschaft zur Spritze) den 4. Zug (Wasserträger und Schöpfer) sowie in den 5. Zug (Flüchtlings- und Wachmannschaft).

Die Feuerwehrgeräte waren in einem kleinen Spritzenhaus unterhalb des alten Rathauses untergebracht. Dort fand auch das 1966 beschaffte TSF noch seine Bleibe. Da die Räumlichkeiten dort aber viel zu beengt waren, baute die Abteilung 1979 das ehemalige Fernmeldegebäude beim Bahnhof in rund 600 freiwilligen Arbeitsstunden zu einem Feuerwehrmagazin um. Zur Einweihung im Dezember desselben Jahres erhielt die Abteilung dann ein modernes TLF 16/25. Mit dieser Anschaffung konnte die Schlagkraft der Bretzfelder Gesamtwehr erheblich gesteigert werden.

Kommandanten seit 1960 waren:
Karl Feghelm (bis 1962), Alfred Reichert (bis 1974), Dieter Reustlen (bis 1976), Karl Gebhardt (bis1978), Reinhold Herrmann (bis 1986), Gerhard Häsele (bis 2001), Roland Albrecht (bis 2002), Eberhard Häfele (bis 2008), Nico Feghelm (bis 2017), Florian Württemberger (bis 2021), Manfred Wenninger (bis heute).


Abteilung Scheppach

Abt. Scheppach, von links nach rechts: Peter Jäger, Gerhard Schimpflug, Volker Stutz, Erich Tresp, Wolfgang Blocher, Reinhold Meyer, Manfred Richter, Roland Müller, Günther Seiler, Günter Mörz, Gerold Jäger, Karl Traub, Roland Schäffler, lochen Pfisterer, Bernd Seebach, Jürgen Jüngst

Leider ist es nicht mehr möglich, eine lückenlose Chronik für die Abteilung Scheppach zusammenzustellen. Im Gerätehaus steht eine noch gut erhaltene und funktionsfähige Feuerspritze mit der Aufschrift “Gemeinde Scheppach 1880”. Auch eine Fahne aus dem Jahr 1909 ist noch vorhanden. Sie kann als eine Rarität aus der Pionierzeit des Feuerwehrwesens in unserer Gemeinde betrachtet werden. Das Spritzenhaus befand sich im alten Rathaus. In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg standen Maurermeister Karl Ernst und Gemeindepfleger Hermann Schenk an der Spitze der Scheppacher Feuerwehr. Nach dem Krieg übernahmen zunächst Paul Häcker und dann Christian Sailer die Feuerwehrführung. In dieser Zeit wurde auch die alte Feuerspritze von 1880 durch einen Tragkraftspritzenanhänger abgelöst. Zwischen 1952 und 1967 trug mit Erich Tresp sen, ein engagierter Hauptbrandmeister die Verantwortung für die Wehr. 1968 folgte Willi Jäger als Kommandant. Im selben Jahr erhielt die Feuerwehr auch ein neues TSF, welches allerdings vorübergehend nur provisorisch untergebracht werden konnte bis im März 1972 ein neues Gerätehaus mit Mannschaftsraum eingeweiht werden konnte. Mit der Gemeindereform verlor die Scheppacher Wehr ihre Selbständigkeit und wurde als Abteilung in die Gesamtfeuerwehr Bretzfeld eingegliedert. 1976 wurde Günther Sailer zum Abteilungskommandanten gewählt. 1980 feierte die Abteilung ihr hundertjähriges Gründungsfest, und 1987 erhielt sie ein neues mit Funk und Atemschutzgeräten ausgerüstetes TSF 8.

Das Jahr 1978 war für das Brettachtal ein Katastrophenjahr. Am 22. Mai und dann noch einmal nicht ganz vier Wochen später, am 17. Juni, wurde die Gemeinde, und hier vor allem die Ortschaft Scheppach, von einem “Jahrhunderthochwasser” heimgesucht. Mehrere Tage waren damals die Feuerwehrleute in besonderem Maße gefordert. Die Tageszeitung schrieb am 24. Mai unter der Überschrift “Kampf gegen Wassermassen”:

“Wohin man im Brettachtal auch gestern noch schaute: Wasser, Wasser, Wasser … Besonders schwere Schäden richtete das Hochwasser im Bereich der Gemeinde Bretzfeld an … Scheppach konnte auch gestern noch nicht von Adolzfurt aus erreicht werden. Die Brettach breitete sich aus wie ein breiter See, riß mit, was nicht fest verankert war. Die Straße nach Scheppach stand noch nachmittags über einen Meter unter Wasser. Überall in den Brettachtal-Ortschaften hatten die Bürger alle Hände mit Aufräumungsarbeiten und mit Wasserpumpen voll zu tun. “Abgesoffen” war auch die Firma Schulz am Bahndamm bei Bretzfeld … Große Straßenschäden werden aus Waldbach gemeldet und aus Bretzfeld … Die Schulkinder im Bildungszentrum konnten am Montagnachmittag nicht mehr nach Hause. Die Lehrer und 800 Buben und Mädchen mußten mit Traktoren und auf Anhängern aus der Schule geholt werden.

Hier haben eben so viele Helfer vorbildlich gearbeitet, wie überall in den vom Wasser heimgesuchten Orten…” Das zweite Hochwasser im Juni war kaum weniger schlimm. Auch dieses Mal wurde Scheppach wieder mit am ärgsten getroffen. In der Ortsmitte stand das Wasser anderthalb Meter hoch. Die Feuerwehren hatten wieder viel zu tun. In Unterheimbach wälzten sich Wasser und Schlamm in den Ort. Dann zogen sich die Wasserfluten das Tal hinab und drückten über die Ufer: Geddelsbach, Adolzfurt, Scheppach, Bretzfeld, Bitzfeld. Am Samstagabend heulten die Sirenen auf. Die Feuerwehren und Einwohner standen “Gewehr bei Fuß”. Das Wasser überflutete Scheppach.Und wie vor vier Wochen drang das Hochwasser wieder in die Keller und Erdgeschosse ein. Bretzfelds Feuerwehr konnte an diesem Wochenende nicht zum Feuerwehrfest nach Kupferzell. Die Männer der Abteilungen mußten Straßen reinigen und Keller auspumpen.


Abteilung Rappach

Seit 1880 gibt es in Rappach eine Feuerwehr. Kommandanten waren in dieser langen Zeit:
 
1880 Christoph Sailer
1892 Gottlieb Hild
1895 Christian Strenger
1914 Christian Burkhard
1928 Friedrich Wirth
1933 Christoph Metzger
1938 Heinrich Fleisch
1945 Karl Maurer
1950 Hermann Erhardt
1957 Otto Röll
1965 Karl Sailer
1973 Willi Hartweg
1982 Werner Seiter
1989 Roland Bauer
1994 bis 2011 Manfred Wenninger
 
Seit 1973 bestand die Abteilung nur noch aus einer Gruppe. Früher waren allerdings wesentlich mehr Rappacher bei der Feuerwehr aktiv. So traten zur traditionellen Ostermontagsübung 1957 noch 40 Kameraden an. Zwei waren entschuldigt. Aus selbiger Zeit wird auch vom 1. Zug, vom Hydrantenzug und vom Motorzug berichtet.
 
Mit der Gemeindereform wurde auch die eigenständige Feuerwehr Rappach aufgelöst. Sie wird nun als eine der zwölf aktiven Abteilungen der “Großgemeinde“ Bretzfeld geführt. Schon 1983 und noch einmal im Jahr 1988 wurde der Versuch unternommen, Rappach und Bretzfeld zusammenzulegen. Jedes Mal sprach sich die Abteilung allerdings für ihre weitere Selbständigkeit aus. Einen Umzug in das neue Gerätehaus für die Abteilungen Adolzfurt, Bretzfeld, Rappach und Scheppach stand man dagegen von allem Anfang an positiv gegenüber.
 
Bis dahin waren die Feuerwehrgeräte der Abteilung in einem abgeteilten Scheunenteil untergebracht. Leider wurden die historische Handfeuerspritze und die alten Feuerlöschbutten 1953 verkauft. 1958 waren als Löschgeräte ein Schlauchwagen, ein Hydrantenkarren und eine Motorspritze vorhanden. Letztere wurde 1963 durch eine neue ersetzt.
Diese Geräteausstattung war bis ca. 1992 noch die feuerwehrtechnische Ausrüstung der Abteilung. Für die theoretische Ausbildung standen die Räume der ehemaligen Schule zur Verfügung.
 
Die Abteilung hatte im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten das Beste aus Gerät und Gerätehaus gemacht. 1981 wurde das Gerätehaus renoviert, 1985 der Schlauchanhänger umgebaut, 1986 die Saugstelle in der Ortsmitte umgestaltet. Auch die Renovierungsarbeiten am ehemaligen Schulhaus wurden von den Feuerwehrleuten 1985/86 durchgeführt. Bei der Alarmierung war man in Rappach lange auf den Hornisten und das Sturmläuten angewiesen. Erst seit 1975 erfolgte die Alarmierung mittels Sirene.
 
So ganz zufrieden waren die Rappacher mit ihrer Ausrüstung allerdings nicht. Während 1965 der damalige Kommandant Röll bei einer Übung noch stolz feststellen konnte, “dass mit einem so modernen Gerät, wie es der neue Motor sei, es noch um einiges schneller gehen müsste“, beteiligte sich die Abteilung Rappach 1985 beim Festzug anlässlich der Gerätehauseinweihung und Fahrzeugübergabe in Waldbach mit dem Protestschild “Waldbach hat ein LF 8 und bei uns ist’s krabbanacht“. Gut ist dagegen der Ausbildungsstand der Feuerwehrmänner. Er wurde seit der Gemeindereform systematisch verbessert. Leistungsabzeichen in Bronze, Silber, Gold und sogar das internationale Leistungsabzeichen finden wir unter den heutigen Kameraden. Auch Lehrgänge zum Maschinisten, Gruppenführer, Atemschutzträger oder Sprechfunker wurden erfolgreich besucht.
 
Die Rappacher Wehr konnte mit ihrem Gerät Wasser fördern und spritzen. Der Abteilung war im Gefüge der Gesamtwehr im wesentlichen auch diese Teilaufgabe zugeordnet. Mit diesen Tätigkeiten war das Aufgabenfeld aber bei weitem nicht nicht abgedeckt. Im Hinblick auf eine grundlegende Neuordnung des damaligen Feuerlöschwesens in der Gemeinde, hatte die Abteilung die ihr zugewiesenen Aufgaben akzeptiert und vorerst darauf verzichtet, ihre Ausrüstung auf den damaligen neusten Stand zu bringen.
 
Feuerwehreinsätze und Ernstfälle waren glücklicherweise die Ausnahme. Lediglich 1985, als ein Feuerteufel sein Unwesen trieb, häuften sich die Einsätze. Dreimal musste in diesem Jahr zu einem Brand ausgerückt werden. Vor allem, als das Anwesen Erhardt in Flammen stand, war die Abteilung zusammen mit den Wehren aus Adolzfurt, Bitzfeld, Bretzfeld und Waldbach gefordert.
 
In den Jahresberichten lesen wir, dass die Feuerwehr neben ihrer ursprünglichen Aufgabe, Brände zu bekämpfen, viele weitere Einsätze zu erledigen hatte: 1978 Hochwassereinsatz, 1984 und 1991 Ölsperre im Schwabbach, 1988 und 1990 PKW-Brände; aber auch das Reinigen von Einlaufschächten, das Abspritzen von verschmutzten Straßen, das Fällen von Bäumen oder das Gießen neuer Anpflanzungen.
 
Die Feuerwehr war für das kleine Rappach immer auch ein Kulturträger. Erinnert sei hier an das Sommerfest der Feuerwehr 1976, das Dorffest 1984 oder an die Wanderungen.